…und wenn der Wind leise in den Bögen blätterte und Farben und Figuren hinaus wehte, lief ein Zittern durch die Textspalten und aus den Buchstaben stiegen Formationen von Schwalben und Lerchen auf. So flog es Seite für Seite davon, es zerfiel und sickerte sanft in die Landschaft, die es mit seiner Farbenpracht sättigte. Bisweilen schlief es und der Wind blies leise hinein wie  in eine hundertblättrige Rose und öffnete die Blättchen, ein Blütenblatt nach dem andern, ein Lid unter dem andern, alle blind, samten und schlummernd, auf dem Grund ihres Innersten eine azurblaue Pupille bergend, einen pfauenfarbenen Kern, ein schreiendes Kolibrinest…

Bruno Schulz